Markentonalität vs Schreibstimme: Der Guide für Unternehmenstexte
Verkaufsfaktor Authentizität
Auch wenn wir alle das Wort Authentizität nicht mehr hören können, ist genau das für mich DER Verkaufsfaktor in persönlichen und Unternehmenstexten. Schreibst du authentisch, nimmt dir deine Zielgruppe ab, was du schreibst. Du wirkst glaubwürdig. Und du bietest genau den richtigen Menschen eine Identifikationsfläche.
Klingt sperrig, meint aber nichts anderes als das: Indem du authentisch schreibst, wird die (Marken)Persönlichkeit sichtbar. Mit dieser Persönlichkeit können sich andere dann identifizieren. Du wirst greifbar, zu einem echten Menschen – mit gemeinsamen Werten, Ansichten, Interessen, Leidenschaften.
Möchtest du als Mensch oder Maschine wahrgenommen werden? Siehste! Also Schluss mit glattpolierten Texten, die dich oder dein Unternehmen ultraperfekt dastehen lassen.
Die harte Wahrheit aus meiner Praxis: In vielen Unternehmenstexten stecken dieselben Buzzwords, dieselben Floskeln und dieselbe vermeintlich professionelle Fassade. "Wir sind innovativ, kundenorientiert und nachhaltig." Gähn. Das schreibt mittlerweile jede*r.
Und hier kommt die spannende Frage für Unternehmen: Wie schaffen Unternehmen es, professionell UND menschlich zu kommunizieren? Wie finden sie die Balance zwischen Corporate Identity und echten Menschen, die dahinterstehen? Die Antwort liegt im cleveren Zusammenspiel von Schreibstimme und Markentonalität.
Die Schreibstimme: Wenn Persönlichkeit verkauft
Let's face it: Coaches, Texterinnen, Berater, Marketingprofis gibt es wie Sand am Meer. Aber niemand ist so wie du. Also zeig dich. Wie das geht? Zeige deine Persönlichkeit und finde deine ganz eigene Schreibstimme.
Für wen ist die Schreibstimme gedacht?
Für alle Solopreneure, Expert*innen und Thought Leader – auch die in Unternehmen! Denn gerade auf LinkedIn zeigt sich: CEOs, Führungskräfte und Teammitglieder mit einer starken persönlichen Schreibstimme erreichen deutlich mehr als die, die sich hinter Floskeln oder glattpolierten Texten verstecken.
Eine Schreibstimme ist wie dein Fingerabdruck in Textform. Sie macht deine Texte unverwechselbar und – oh my God – so viel lebendiger! Wenn deine Leser*innen sofort erkennen: "Das kann nur von ihr sein!" – dann hast du deine Schreibstimme gefunden.
Was eine starke Schreibstimme bewirkt:
Sie filtert: Die richtigen Menschen fühlen sich angezogen, die falschen abgeschreckt (und das ist gut so!)
Sie verbindet: Menschen kaufen von Menschen, mit denen sie sich identifizieren können
Sie bleibt hängen: Während 08/15-Texte sofort vergessen werden, erinnern wir uns an Texte mit Persönlichkeit
Sie schafft Vertrauen: Wer authentisch schreibt, wirkt glaubwürdig
Hier meine 5 erprobten Wege zu deiner eigenen Schreibstimme:
1. Erschaffe dein eigenes Vokabular
Das können Wortkreationen sein, ein paar Worte aus deinem Dialekt oder Redewendungen, die du einfach liebst. Vergiss die Anmerkung "zu umgangssprachlich" aus der Schule. Bei mir ist es der "Steffi-Sprech": "YES! Das hab' ich nur so hingerotzt. Auf ner halben Arschbacke. Ick freu' ma wie Bolle!" – Berliner Schnauze meets Business. Das bin ich. Authentisch bis in die Haarspitzen.
Eine Kundin schrieb mir mal: "Bleib deiner erfrischenden Mischung aus Professionalität und Unkonventionalität treu, die macht wirklich Eindruck." Genau darum geht's.
2. Zeig Persönlichkeit
Frage dich, welche Charaktereigenschaften dich auszeichnen und wie du diese (laut/leise, fordernd/abwartend, chaotisch/strukturiert, analytisch/kreativ...) in deinen Texten zeigen kannst. Meine Mischung? Knackig, kodderig, bunt, lebendig, direkt. Und genau das liest du auch in jedem meiner Texte.
3. Schreibe, wie du denkst und redest
Erarbeite, wie du denkst und redest und übertrage das auf deine Texte. Keine Angst vor Umgangssprache oder kurzen Sätzen. Im Gegenteil! Wenn du normalerweise in Bildern sprichst, pack sie auch in deine Texte! Übrigens auch ein heißer Tipp, falls der Text mal nicht fließen möchte: Nimm eine Sprachnachricht auf und transkribiere den Text im Anschluss.
4. Erzähle von dir
Gib Einblicke zu deinem Weg und der Story, die dich dorthin gebracht hat, wo du jetzt stehst. Menschen kaufen von Menschen – und Geschichten verbinden uns. Ich erzähle zum Beispiel gerne von meinen LinkedIn-Anfängen, als ich dachte, ich müsste besonders steif und professionell sein. Pustekuchen!
5. Nimm deine Zielgruppe hinter die Kulissen deines Jobs
Sprich über Ideen, Fehler, Learnings, Sorgen, Erfolge, Rückschläge. Das macht dich nahbar und echt. Perfektion ist langweilig – Ecken und Kanten machen interessant.
Ein Beispiel aus der Praxis: Eine Geschäftsführerin, mit der ich gearbeitet habe, traute sich nach unserem Workshop endlich, so zu schreiben, wie SIE wollte – und nicht wie sie dachte, schreiben zu müssen.
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Die Markentonalität: Wenn das Unternehmen spricht
Jetzt wird's spannend für alle, die im Namen eines Unternehmens schreiben. Denn hier gelten andere Regeln – aber Authentizität bleibt trotzdem King!
Schreibst du im Namen eines Unternehmens, weil du zum Beispiel im Marketing oder in der Unternehmenskommunikation arbeitest? Dann orientierst du dich an der festgelegten Markentonalität, auch Brand Voice oder Tone of Voice genannt. Hier geht es darum, den richtigen Ton zu treffen, um die Werte und Emotionen der Marke zu transportieren und nicht deine eigenen.
Der grösste Fehler in Unternehmen: Es gibt keine definierte Markentonalität.
Jede*r schreibt, wie er oder sie will. Das Ergebnis? Ein Stimmenwirrwarr, das verwirrt statt verbindet. Die Website klingt förmlich, der Newsletter locker, die Social-Media-Posts wieder anders. Mal du, mal Sie. Kein Wunder, dass die Zielgruppe nicht weiß, woran sie ist!
Diese 7 Schlüsselfragen sollten geklärt werden, um zu einer passenden Markentonalität zu finden:
Wer ist die Zielgruppe und wie möchte das Unternehmen sie ansprechen?
Du oder Sie? Locker oder förmlich? Jung oder etabliert? Und Achtung: "Alle zwischen 25 und 65" ist keine Zielgruppe!Welche Sprache passt zur Markenpositionierung?
Premium oder nahbar? Fachlich oder verständlich? Visionär oder bodenständig?Welche Werte sind dem Unternehmen wichtig?
Und wie spiegeln sich diese in der Sprache wider? Wenn "Transparenz" ein Wert ist, sollten die Texte klar und verständlich sein, nicht verschachtelt und kompliziert.Wie ist der Ton?
Humorvoll oder eher ernst? Locker oder traditionell? Distanziert oder nahbar? Kontrovers oder konsensorientiert? Motivierend oder sachlich?Gibt es wichtige Schlüsselwörter?
Welche Begriffe MÜSSEN rein, welche sind tabu? Heißt es "Mitarbeiter", "Team" oder "Talente"? "Kunden", "Partner" oder "Community"?Heißt es "wir" oder "das Unternehmen"?
Erste vs. dritte Person macht einen riesigen Unterschied! "Wir freuen uns" ist nahbar, "Die XY GmbH freut sich" ist distanziert.Wird gegendert?
Und wenn ja, wie? Sternchen, Doppelpunkt, Binnen-I oder neutrale Formulierungen?
Die Antworten zeigen sich in der Wortwahl, der Ansprache, in sprachlichen Bildern. Der große Unterschied zur Schreibstimme? Hier entwickelst du nicht DEINE Persönlichkeit in Textform, sondern die des Unternehmens.
Der Schreibstil-Check: Wann nutze ich was?
Okay, jetzt wird's praktisch. Wann nutzt du deine persönliche Schreibstimme und wann die Markentonalität? Hier meine kleine Entscheidungshilfe:
Schreibstimme nutzen bei:
Deinem persönlichen LinkedIn-Profil
Gastbeiträgen und Fachartikeln unter deinem Namen
Personal Branding als Expert*in
Wenn du als Solopreneur*in unterwegs bist
In persönlichen E-Mails und Nachrichten
Bei Vorträgen und Präsentationen
Markentonalität nutzen bei:
Unternehmens-Website und -Blog
Social Media Kanälen des Unternehmens
Pressemitteilungen
Produktbeschreibungen
Offizieller E-Mail-Kommunikation
Werbematerialien
Kundenservice-Kommunikation
Der Clou ist: Beide Konzepte schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich perfekt. Ein Unternehmen mit einer klaren Markentonalität UND Mitarbeitende mit starken Schreibstimmen? Unschlagbar!
Von der Theorie zur Praxis: Dein Weg zu Texten, die andocken
Hand aufs Herz: Das alles klingt super in der Theorie, aber wie setzt du es um? Genau hier kommen meine Workshops ins Spiel. Denn ich liebe diese Arbeit mit meinen Kundinnen und Kunden, egal ob sie Solopreneure sind oder ob wir die Markentonalität eines Unternehmens entwickeln.
Was in meinen Workshops passiert (Spoiler: Keine Theorie-Wüste!):
In meinen Workshops für Unternehmen arbeiten wir ganz konkret an:
Der Definition eurer Markentonalität (mit allen 7 Fragen und mehr!)
Der Entwicklung von Schreibstimmen für eure Expert*innen
Dem perfekten Zusammenspiel beider Konzepte
Praktischen Textbeispielen aus eurem Alltag
Do's and Don'ts für verschiedene Kanäle
Einem Wording-Guide, der wirklich genutzt wird (nicht in der Schublade verstaubt)
Das Besondere an meiner Herangehensweise: Wir arbeiten nicht im luftleeren Raum, sondern immer an echten Texten aus eurem Unternehmensalltag. Ob LinkedIn-Post, Newsletter oder Produktbeschreibung – wir verwandeln eure bestehenden Texte in magnetische Botschaften.
Das Ergebnis? Texte, die nicht nur professionell sind, sondern auch in Herz und Hirn andocken. Texte, die eure Zielgruppe wirklich lesen will. Texte, die verkaufen – weil sie authentisch sind.
Fünf Quick-Wins zum Sofortstart:
Mach den Persönlichkeits-Check: Schreib drei Eigenschaften auf, die dich ausmachen. Wie kannst du die in deinem nächsten Text zeigen?
Sammle dein Lieblingsvokabular: Welche Wörter oder Redewendungen nutzt du ständig? Die gehören in deine Texte!
Teste die Wirkung: Lass jemanden einen deiner Texte lesen. Erkennt die Person dich darin wieder? Wenn nicht, mehr Persönlichkeit rein!
Der Markentonalitäts-Quickcheck: Nimm drei beliebige Texte aus eurem Unternehmen. Klingen sie, als kämen sie von derselben Marke? Wenn nicht, wird's Zeit für einen Workshop!
Der Floskel-Detox: Nimm deinen letzten geschriebenen Text und streiche alle Phrasen, die du auch auf jeder x-beliebigen Unternehmenswebsite finden könntest ("ganzheitlich", "innovativ", "kundenorientiert"). Ersetze sie durch konkrete Aussagen. Statt "Wir arbeiten lösungsorientiert" schreib "Wir finden einen Weg – auch wenn's mal knifflig wird."
Warum authentisch schreiben kein Nice-to-have ist
In einer Welt, in der KI-generierte Texte immer häufiger werden, ist Authentizität dein größter Wettbewerbsvorteil. Was eine KI (noch) nicht kann? Deine persönlichen Erfahrungen teilen, deine eigene Sprache entwickeln, echte Emotionen transportieren. Das kannst du am besten.
Unternehmen, die das verstehen und umsetzen, haben die Nase vorn. Sie schaffen es, aus der Masse herauszustechen, eine echte Verbindung zu ihrer Zielgruppe aufzubauen und nachhaltig im Gedächtnis zu bleiben. Deshalb ist es so wichtig, diese Basis zu legen – und erst dann mit KI-Support weiterzumachen.
Du willst mehr? Du willst, dass dein ganzes Team authentisch schreibt und eure Markentonalität rockt? Dann lass uns reden! In meinen Workshops entwickeln wir gemeinsam euren unverwechselbaren Stil – egal ob Schreibstimme oder Markentonalität.
eins ist sicher: Texte können so viel mehr als nur informieren.
Sie können begeistern, verbinden und ja – sie können verkaufen. Unternehmen, ihre Mitarbeitenden oder auch Selbstständige müssen “nur” den Mut haben, authentisch zu schreiben.
Also, worauf wartest du noch? Lass uns gemeinsam dafür sorgen, dass deine und eure Texte endlich die Wirkung entfalten, die sie verdienen. Schreib mir – ich freu' ma wie Bolle auf deine Nachricht!
Du willst direkt loslegen? Melde dich für meinen kostenlosen E-Mail-Kurs an, in dem du die häufigsten Schreibfehler kennenlernst und praktische Challenges bekommst. Oder buch dir gleich einen Workshop-Termin – für dich allein oder dein ganzes Team. Alle Infos findest du auf meiner Angebotsseite.
PS: Ja, dieser Text ist lang. Aber hast du bis hierher gelesen? Siehste – authentische Texte ziehen einen in den Bann. Stell dir vor, deine Texte hätten dieselbe Wirkung!

