LinkedIn-Content, der wirklich zündet: Die No-Bullsh*t-Anleitung für Einsteiger
Wusstest du das?
97 Prozent aller LinkedIn-Mitglieder schauen nur zu und scrollen durch ihren Feed. Wenn sie gut sind, liken sie hier und da mal was. Wenn sie richtig gut sind, kommentieren sie ab und zu. Aber selbst posten? Fehlanzeige.
Dabei ist LinkedIn DER Ort, um deine berufliche Expertise zu zeigen, dein Netzwerk zu vergrößern und – ja, auch das – neue Kunden oder Kolleginnen zu gewinnen. Während alle Welt über die Macht von Social Media redet, verschenken die meisten ihr Potenzial bei LinkedIn. Sie bleiben unsichtbar in einem Meer von Profilen, die alle gleich aussehen oder gleich klingen.
Warum trauen sich so wenige, den ersten Schritt zu machen? Nach vielen Workshops mit Unternehmen und Selbstständigen kann ich dir sagen: Es liegt nicht am fehlenden Wissen oder an mangelnden Themen. Es liegt an den Geschichten, die wir uns selbst erzählen.
Die 3 Killer-Sätze, die dich vom Posten abhalten
Diese drei Sätze höre ich in jedem einzelnen Workshop. Sie sind wie eine kaputte Schallplatte, die sich in den Köpfen der Teilnehmenden dreht:
"Oh Gott, wen interessiert denn schon, was ich zu sagen habe?"
Dieser Satz ist der absolute Klassiker. Er kommt von der Annahme, dass nur die "großen Namen" etwas zu sagen hätten. Dass man erst 20 Jahre Berufserfahrung, einen Doktortitel oder mindestens ein eigenes Unternehmen braucht, um bei LinkedIn mitreden zu dürfen. Quatsch. Deine Perspektive ist einzigartig. Deine Erfahrungen – auch wenn sie dir banal vorkommen – sind für andere wertvoll. Was für dich Alltag ist, ist für jemand anderen die Lösung eines Problems.
"Oh Gott, wurde nicht schon alles gesagt? Was soll ich schreiben?"
Die Angst vor der Wiederholung. Als ob es bei LinkedIn einen Originalitätspreis gäbe. Newsflash: Es wurde tatsächlich schon fast alles gesagt. Aber nicht von dir. Nicht mit deiner Stimme. Nicht aus deiner Perspektive. Und vor allem: Nicht für DEINE Community. Die Menschen folgen dir nicht nur wegen der reinen Information. Sie folgen dir wegen der Art, WIE du die Information verpackst und was deine einzigartige Sicht auf die Dinge ist.
"Oh Gott, was darf ich überhaupt schreiben?"
Die Compliance-Panik. Besonders in größeren Unternehmen grassiert die Angst, etwas Falsches zu sagen. Dabei geben die meisten Unternehmen ihren Mitarbeitenden viel mehr Freiheiten, als sie denken. Und selbst wenn es Richtlinien gibt: Die beziehen sich meist auf vertrauliche Informationen oder politische Statements. Deine Meinung zum Projektmanagement? Deine Learnings aus dem letzten Workshop? Deine Gedanken zur Vier-Tage-Woche? Alles super!
Außerdem: Die anderen LinkedIn-Nutzer sind nicht so überkritisch, wie du denkst. Im Gegenteil. Die meisten Posts werden nur überflogen, nicht jedes Wort landet auf der Goldwaage. Und für die allermeisten ist es schon beeindruckend, dass du überhaupt postest. Du gehörst damit zu den 3 Prozent, die sich trauen.
Und wenn ein Post wirklich nicht gut ankommt? Dann sehen ihn schlichtweg nicht viele Menschen. Der LinkedIn-Algorithmus ist da gnadenlos pragmatisch. Wenig Interaktion bedeutet wenig Reichweite. Kein Drama, keine Katastrophe, keine peinliche Bloßstellung vor Millionenpublikum. Einfach beim nächsten Mal wieder versuchen.
Die Spielregeln verstehen
Der 70/30-Mix: Fachlich vs. Persönlich
Viele, die neu bei LinkedIn sind, haben ein völlig falsches Bild von der Plattform. Sie denken an einen digitalen Konferenzraum, in dem alle im Anzug sitzen und mit Fachbegriffen um sich werfen. Ein Ort, an dem Persönlichkeit verboten ist und nur die härtesten Business-Facts zählen.
Was für ein Irrtum.
LinkedIn hat sich längst gewandelt. Ja, es ist eine Business-Plattform. Aber Business machen immer noch Menschen mit Menschen. Und Menschen wollen keine Roboter in ihrem Feed. Sie wollen echte Persönlichkeiten mit echten Meinungen und echten Geschichten.
Die 70/30-Regel hat sich in meiner Arbeit als goldener Mittelweg bewährt:
70 % fachlicher Content: Das ist dein Expert*innen-Content.
Hier zeigst du, was du drauf hast. Teile Tipps aus deinem Arbeitsalltag, Insights aus deiner Branche, Best Practices, die du entwickelt hast. Erkläre komplexe Themen so, dass sie jeder versteht. Nimm Stellung zu aktuellen Entwicklungen in deinem Bereich. Zeige, wie du Probleme löst, welche Tools du nutzt, welche Methoden funktionieren.
Aber – und das ist wichtig – fachlich heißt nicht trocken. Du kannst über Projektmanagement schreiben und trotzdem unterhaltsam sein. Du kannst Excel-Tipps teilen und dabei deine Persönlichkeit durchscheinen lassen. Fachlichkeit und Persönlichkeit schließen sich nicht aus, sie ergänzen sich.
30 % persönlicher Content: Hier wird's menschlich.
Und nein, persönlich heißt nicht, dass du dein Liebesleben ausbreiten oder Kinderfotos posten musst. Persönlich kann sein: Deine Meinung zur Vier-Tage-Woche. Wie du deinen Montagmorgen rettest. Was du aus einem gescheiterten Projekt gelernt hast. Welches Buch dich gerade inspiriert. Wie du Work-Life-Balance interpretierst. Warum du gerne läufst, kochst, oder Podcasts hörst.
Ich schreibe zum Beispiel immer wieder über meine 10-km-Läufe. Hat das was mit Schreibcoaching zu tun? Nicht direkt. Aber es zeigt mich als Mensch. Es macht mich nahbar. Und es verbindet mich mit all den anderen Läuferinnen und Läufern in meinem Netzwerk. Plötzlich haben wir ein gemeinsames Thema jenseits vom Business. Willst du mal sehen?
Persönlichen Einblicke sind es, die dich von der Masse abheben.
Sie machen aus einem austauschbaren Profil einen Menschen, an den man sich erinnert. Sie schaffen Verbindungen auf einer anderen Ebene. Und sie sorgen dafür, dass Menschen dir nicht nur wegen deiner Expertise folgen, sondern weil sie dich als Person spannend finden.
Snackable & Scannable: Warum niemand Textwüsten liest
Stell dir vor, du scrollst durch deinen LinkedIn-Feed. Es ist Dienstagmorgen, du hast eigentlich keine Zeit, aber checkst trotzdem "mal kurz" LinkedIn. Was passiert? Du scrollst. Schnell. Ein Post hat etwa eine Sekunde Zeit, deine Aufmerksamkeit zu erregen. Schafft er das nicht, bist du weg.
Der LinkedIn-Feed ist wie ein endloses Buffet. Immer ist noch ein Post da. Noch einer. Und noch einer. Die Nutzer haben gelernt, brutal zu selektieren. Was nicht sofort reinzieht, wird ignoriert.
Deshalb ist Snackable Content so wichtig. Content, der sich leicht konsumieren lässt. Der nicht anstrengt. Der das Gehirn nicht überfordert.
So machst du deinen Content snackable:
Der Killer-Einstieg: Die ersten zwei bis drei Sätze sind alles. Sie entscheiden, ob jemand auf "mehr" klickt oder weiterschrollt. Vergiss lange Einleitungen. Spring direkt rein. Stell eine provokante Frage. Teile eine überraschende Statistik. Erzähl den Anfang einer Geschichte, die man zu Ende lesen will. Und frage dich ganz ehrlich, ob DU weiterlesen würdest, wenn du diese ersten Sätze in einem Post liest. Ein Beispiel: Statt "Heute möchte ich mit euch über das Thema Zeitmanagement sprechen" schreibst du: "Ich habe gestern 3 Stunden für eine Aufgabe gebraucht, die 30 Minuten dauern sollte. Der Grund wird dich überraschen."
Eine Botschaft pro Post: Das ist vielleicht die schwierigste Regel. Du weißt so viel! Du willst so viel teilen! Aber deine Lesenden können nur eine Sache auf einmal verarbeiten. Wähle EIN kleines Thema und beleuchte es von allen Seiten. Es wird dir zu banal vorkommen. Zu simpel. Zu oberflächlich. Aber genau das macht es konsumierbar.
Kurze Sätze, klare Sprache: Schreib (fast), wie du sprichst. Kurze Sätze. Hauptsätze. Ein Gedanke pro Satz. Punkt. Keine Schachtelsätze mit drei Nebensätzen, die man zweimal lesen muss. Keine Fachbegriffe, die nur Insider verstehen. Stell dir vor, du erklärst das Thema einem klugen Freund, der nicht aus deiner Branche kommt.
So wird dein Content auch scannable:
Absätze mit System: Nichts schreckt mehr ab als eine Textwand. Aber auch das Gegenteil – nach jedem Satz eine Leerzeile – nervt beim Lesen. Finde die Balance. Absätze sollten Sinneinheiten bilden. Sie zeigen dem Auge: Hier beginnt ein neuer Gedanke. Hier kannst du mental kurz pausieren.
Visuelle Anker: Nutze Bullet Points für Aufzählungen. Setze Zwischenüberschriften ein. Verwende Emojis als visuelle Marker. Ja, auch im Business-Kontext. Sie lockern nicht nur auf, sie helfen auch beim Scannen. Ein 🚀 signalisiert: Hier geht's um Wachstum. Ein 💡 sagt: Hier kommt eine Idee. Ein ❌ warnt: Das solltest du vermeiden.
Die Macht der Weißfläche: Gib deinem Text Raum zum Atmen. Vollgestopfte Posts wirken anstrengend, bevor man überhaupt anfängt zu lesen. Luftiger Text lädt zum Lesen ein.
Die ersten 60 Minuten: Dein Algorithmus-Turbo
Jetzt wird's technisch – aber keine Sorge, auch das erkläre ich dir ohne Algorithmus-Voodoo. LinkedIn entscheidet in den ersten 60 Minuten nach Veröffentlichung, ob dein Post erfolgreich wird oder nicht. Das ist die kritische Phase, in der der Algorithmus testet: Kommt der Post an? Interessiert er die Menschen?
Der Algorithmus schaut auf verschiedene Signale:
Likes sind gut, Kommentare sind besser, Shares sind am besten.
Aber auch die "Dwell Time" zählt – also wie lange Menschen bei deinem Post verweilen. Klicken sie sofort weg oder lesen sie bis zum Ende?
In dieser goldenen Stunde solltest du präsent sein. Das heißt nicht, dass du wie ein Wachhund vor dem Bildschirm sitzen musst. Aber plane deine Posts so, dass du in der ersten Stunde verfügbar bist. Warum? Weil Interaktion Interaktion erzeugt.
Wenn jemand deinen Post kommentiert und du antwortest schnell, entsteht ein Dialog. Andere sehen das und denken: "Oh, hier passiert was Spannendes." Sie bleiben hängen, lesen mit, kommentieren vielleicht selbst. Der Algorithmus registriert: Dieser Post erzeugt Engagement. Also zeigt er ihn mehr Menschen.
Aber: LinkedIn ist keine Einbahnstraße.
Wer nur seine eigenen Posts bewirbt und sonst nichts tut, wird es schwer haben. Die Plattform belohnt die, die sich einbringen. Also nutze die Zeit vor und nach dem Posten auch, um bei anderen zu kommentieren und zu liken. Nicht wahllos – das merkt jeder. Sondern dort, wo dich wirklich etwas interessiert – und du was zu sagen hast.
Ein Trick, den viele nicht kennen: Kommentiere bei Posts, die thematisch zu deinem passen. Wenn du über Zeitmanagement schreibst, kommentiere bei anderen Posts zum Thema Produktivität. So erreichst du Menschen, die sich für ähnliche Themen interessieren. Und die könnten auch deinen Post spannend finden.
Die Content-Toolbox
Text-Bild-Posts: Der Evergreen-Hack
Text-Bild-Posts sind das Schweizer Taschenmesser unter den LinkedIn-Formaten. Sie funktionieren einfach immer. Warum? Weil sie mehrere Vorteile vereinen: Ein Bild stoppt den Scroll-Reflex. Text liefert die Message. Zusammen sind sie unschlagbar.
Aber nicht irgendein Bild. Und nicht irgendein Text. Die Kunst liegt in der Kombination. Das Bild muss stark genug sein, um Aufmerksamkeit zu erregen. Der Text muss gut genug sein, um sie zu halten.
Der Bilder-Hack: Pack eine Headline aufs Bild.
Groß, fett, nicht zu übersehen. Diese Headline muss nicht deinen kompletten Post zusammenfassen. Sie soll neugierig machen. Sie ist der Türöffner, nicht das ganze Haus.
Beispiele für Headlines, die funktionieren:
"Der größte Fehler beim Netzwerken"
"5 Minuten, die alles verändern"
"Was niemand über LinkedIn sagt"
"Mein peinlichstes Meeting ever"
Die Headline sollte eine Wissenslücke erzeugen. Die Lesenden müssen einfach wissen, was dahintersteckt. Sie können nicht anders, als auf "mehr" zu klicken.
Der Text-Flow – ein bewährter Aufbau für Text-Bild-Posts:
Knackiger Einstieg (2-3 Sätze): Direkt reingehen. Keine Umwege. Die Headline aufgreifen und Spannung erzeugen.
Hinführung zum Thema: Warum ist das Thema jetzt wichtig? Welchen Kontext brauchen die Lesenden? Hier darfst du etwas ausholen – aber nicht abschweifen.
3-5 Kernaussagen: Das Fleisch deines Posts. Hier lieferst du, was du versprichst. Gerne als Bullet Points, das macht es übersichtlich. Jeder Punkt sollte einen konkreten Mehrwert bieten.
Fazit: Fasse zusammen, was die Lesenden mitnehmen sollen. Keine neue Information, sondern der rote Faden, der alles verbindet.
Call-to-Action: Was sollen die Lesenden jetzt tun? Ihre Meinung teilen? Eine Frage beantworten? Den Post speichern? Sei konkret, aber nicht aufdringlich.
Du hast keine Ahnung, worüber du schreiben sollst? Dann lade dir jetzt hier meine Liste mit 44 Content-Ideen herunter, die wirklich zu jedem passen!
Kommentare: Die unterschätzte Geheimwaffe
Kommentare sind die kleinste Form von Content. Und gleichzeitig eine der wirkungsvollsten. Wenn du erstmal nur schnuppern möchtest, kannst du hier schon mal fleißig üben und sichtbar sein.
Viele unterschätzen die Macht von guten Kommentaren. Sie denken, nur eigene Posts würden zählen. Dabei sind Kommentare oft der erste Kontaktpunkt. Menschen sehen deinen klugen Kommentar, werden neugierig, klicken auf dein Profil, folgen dir vielleicht. Und das alles ohne den Druck, selbst Content erstellen zu müssen.
Mit strategischem Kommentieren kannst du:
Deine Expertise zeigen: Ein fundierter Kommentar kann mehr über dein Wissen aussagen als mancher Post
Dich in deinem Netzwerk sichtbar machen: Dein Name und dein Gesicht tauchen überall auf
Wertvolle Kontakte knüpfen: Aus Kommentar-Dialogen entstehen oft die besten Connections
Diskussionen entfachen: Ein guter Kommentar kann eine ganze Diskussion lostreten
Beziehungen aufbauen: Regelmäßige, wertschätzende Kommentare schaffen Verbindung
Meine Kommentar-Kriterien für Impact:
Wertschätzung zeigen: Aber bitte authentisch. "Toller Post!" ist nett, aber da geht noch mehr. Sag konkret, was dir gefallen hat. Was dich zum Nachdenken gebracht hat. Welchen Punkt du besonders treffend fandest.
Mehrwert geben: Ergänze den Post um deine Perspektive. Teile eine eigene Erfahrung. Gib einen zusätzlichen Tipp. Stelle eine weiterführende Frage. Der Kommentarbereich ist kein Applaus-Track, sondern eine Erweiterung des Posts.
Gute Fragen stellen: Fragen zeigen echtes Interesse und bringen Diskussionen in Gang. Aber stelle Fragen, die über "Wie siehst du das?" hinausgehen. Sei spezifisch. Zeig, dass du den Post wirklich gelesen hast.
Bei Kritik konstruktiv bleiben: Andere Meinungen sind erlaubt und erwünscht. Aber der Ton macht die Musik. Kritisiere die Sache, nicht die Person. Biete Alternativen an, statt nur zu meckern. Und manchmal ist es klüger, gar nichts zu sagen und einfach weiterzuscrollen.
5 bewährte Post-Strukturen, die immer funktionieren
Solltest du mal was ausprobieren wollen und Frameworks lieben, dann aufgepasst. Ich teile mit dir verschiedene Post-Strukturen, die einfach funktionieren. Nicht weil sie magisch sind, sondern weil sie der Art entsprechen, wie unser Gehirn Informationen verarbeitet.
1. Das PAS-Modell: Der Problemlöser
PAS steht für Problem, Agitation, Solution. Diese Struktur spricht direkt die Schmerzpunkte deiner Zielgruppe an.
Problem: Du startest mit einem Problem, das deine Leser kennen. "Freitag nachmittag, 18:30 Uhr. Du sitzt vor einem leeren Dokument und weißt nicht, wie du anfangen sollst."
Agitation: Du verschärfst das Problem, zeigst die Konsequenzen. "Die Deadline rückt näher. Der Druck steigt. Die Selbstzweifel werden lauter."
Solution: Du präsentierst deine Lösung. "Hier sind 3 Techniken, die mir immer helfen, wenn die Worte nicht fließen wollen."
Diese Struktur funktioniert, weil sie emotional involviert. Die Leser nicken beim Problem, fühlen die Dringlichkeit bei der Agitation und sind dankbar für die Lösung.
2. Die Heldengeschichte: Der Emotionalisierer
Menschen lieben Geschichten. Besonders Geschichten, in denen jemand eine Herausforderung meistert.
Der Aufbau: Du startest mit einer Situation ("Letztes Jahr stand ich vor 200 Menschen und sollte spontan eine Rede halten"). Du beschreibst die Herausforderung ("Meine Knie zitterten, mein Mund war trocken"). Du zeigst den Wendepunkt ("Dann erinnerte ich mich an einen Trick"). Du teilst das Learning ("Seitdem weiß ich: Vorbereitung ist gut, aber...").
Diese Struktur funktioniert, weil sie Bilder im Kopf erzeugt. Die Leser sind dabei, fiebern mit, lernen durch die Geschichte.
3. How-tos: Der Praktiker
Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind Content-Gold. Sie versprechen konkrete Hilfe und liefern sie auch.
"So erstellst du in 15 Minuten einen LinkedIn-Post" – das ist ein Versprechen. Wichtig: Du musst das Versprochene auch einhalten. Sonst ist es Click-Baiting, von dem alle nur genervt sind.
Dann folgen klare, nachvollziehbare Schritte. Kein Geschwafel, keine Theorie, pure Praxis. Diese Struktur funktioniert, weil sie sofort anwendbar ist. Die Leser können direkt loslegen, haben ein Erfolgserlebnis, sind dankbar.
4. Listen: Die Übersichtliche
"7 Fehler, die alle LinkedIn-Anfänger machen"
"5 Tools, die deinen Content verbessern"
"3 Gründe, warum dein Profil nicht gefunden wird"
Listen versprechen kompakten Mehrwert in übersichtlicher Form. Das Gehirn liebt Zahlen, weil sie Struktur suggerieren. Und sie lassen sich perfekt scannen.
Diese Struktur funktioniert, weil sie Erwartungen setzt und erfüllt. Die Leser*innen wissen genau, was sie bekommen.
5. Der Mythos-Buster: Der Augenöffner
"Viele glauben, LinkedIn sei nur was für Vertriebler. Hier ist, warum das Quatsch ist." Diese Struktur räumt mit Vorurteilen auf, korrigiert Fehlannahmen, bietet neue Perspektiven.
Der Aufbau: Du nennst den Mythos. Du erklärst, warum er entstanden ist. Du zeigst, warum er nicht (mehr) stimmt. Du bietest die richtige Sichtweise.
Diese Struktur funktioniert, weil sie Aha-Momente erzeugt. Die Leser fühlen sich schlauer, haben etwas gelernt, wollen es teilen.
Dein Fahrplan für die ersten Posts
Jetzt wird's konkret. Schluss mit der Theorie, ran an die Praxis. Hier ist dein Fahrplan, um endlich anzufangen.
Die 3 Fragen vor jedem Post
Diese drei Fragen sind dein Kompass. Sie sorgen dafür, dass dein Post eine klare Richtung hat und bei den richtigen Menschen ankommt.
1. Wer liest den Post und warum?
Vervollständige diesen Satz: "Meinen Post liest [konkrete Zielgruppe], weil [konkreter Nutzen]."
Beispiel: "Meinen Post lesen Führungskräfte, die remote arbeiten, weil sie praktische Tipps für bessere virtuelle Meetings suchen."
Je spezifischer du hier bist, desto besser. "Alle" ist keine Zielgruppe. "Menschen, die sich für Marketing interessieren" ist zu vage. "Marketing-Manager in mittelständischen B2B-Unternehmen, die ihre LinkedIn-Strategie verbessern wollen" – das ist eine Zielgruppe.
2. Welches Ziel verfolge ich?
Sei ehrlich mit dir selbst. Was willst du mit diesem Post erreichen?
Deine Expertise zeigen?
Eine Diskussion anregen?
Hilfe anbieten?
Eine Geschichte teilen?
Zum Nachdenken anregen?
Dein Ziel bestimmt den Ton, die Struktur und den Call-to-Action. Ein Post, der diskutieren will, endet mit einer Frage. Ein Post, der helfen will, endet mit konkreten Tipps.
3. Was ist die Essenz?
Wenn du deinen Post in einem Satz zusammenfassen müsstest – wie würde er lauten? Diese Essenz ist dein roter Faden. Alles im Post sollte darauf einzahlen.
Beispiel: "Perfektion verhindert Fortschritt – fang einfach an." Wenn das deine Essenz ist, gehören keine Tipps zur perfekten Grammatik in den Post.
Quick & Dirty: In 45 Minuten zum fertigen Post
Jetzt zeige ich dir, wie du in 45 Minuten einen soliden Post erstellst. Nicht perfekt, aber gut genug.
Minute 1-5: Vorbereitung
Schließ alle Tabs, die du nicht brauchst
Handy auf stumm oder in einen anderen Raum
Timer auf 45 Minuten stellen
Tief durchatmen
Minute 5-15: Braindump
Schreib alles runter, was dir zum Thema einfällt. Keine Struktur, keine schönen Sätze, einfach raus damit. Stichpunkte reichen. Hauptsache, die Gedanken sind aus dem Kopf und auf dem Bildschirm.
Minute 15-25: Strukturieren
Jetzt bringst du Ordnung ins Chaos:
Was ist deine Hauptaussage?
Welche 3-5 Punkte stützen sie?
Womit fängst du an, um Aufmerksamkeit zu erzeugen?
Wie endest du?
Minute 25-40: Schreiben
Jetzt schreibst du den Post. Schnell, ohne viel nachzudenken. Du hast die Struktur, füll sie mit Leben. Kurze Sätze. Klare Aussagen. Keine Schnörkel.
Minute 40-45: Quick-Check
Einmal drüberlesen (idealerweise nach einer Nacht drüber schlafen):
Rechtschreibfehler?
Macht die Kernaussage Sinn?
Ist der erste Satz stark genug?
Entspricht der Schreibstil meiner Persönlichkeit?
Passt der Call-to-Action?
Fühlt sich das Ganze stimmig an?
Fertig. Veröffentlichen. Nicht zweifeln. Raus damit.
Das Wichtigste zum Schluss
Nach all den Tipps, Tricks und Techniken will ich dir das Wichtigste mitgeben: LinkedIn ist ein Spielplatz für alle, die ihre berufliche Expertise zeigen und sich vernetzen wollen. Nicht mehr, nicht weniger.
Du musst nicht der nächste LinkedIn-Influencer werden. Du musst nicht jeden Tag posten. Du musst nicht mal besonders witzig, eloquent oder originell sein.
Was du sein musst: du selbst.
Die Menschen da draußen – deine potenzielle Community – warten nicht auf den x-ten Aufguss der immer gleichen Business-Weisheiten. Sie warten auf echte Perspektiven von echten Menschen. Auf deine Erfahrungen aus deinem Arbeitsalltag. Auf deine Sicht der Dinge.
Ja, es kostet Überwindung, den ersten Post zu veröffentlichen.
Ja, es fühlt sich komisch an, sich öffentlich zu zeigen.
Ja, es wird Posts geben, die floppen.
Das gehört dazu. Jeder, der heute erfolgreich auf LinkedIn ist, hat genau so angefangen. Unsicher, zweifelnd – aber mutig genug, es trotzdem zu versuchen.
Die meisten Menschen da draußen warten immer noch. Sie warten auf den perfekten Moment, die perfekte Idee, den perfekten Post. Sie optimieren ihr Profil zum hundertsten Mal. Sie lesen noch einen Artikel über LinkedIn-Strategien. Sie machen alles, nur nicht das eine, was wirklich zählt: anfangen.
Während du einfach machst.
Trau dich. Es lohnt sich.
PS: Du willst noch tiefer ins LinkedIn-Game einsteigen? In meinen Workshops zeige ich dir live, wie du deine individuelle Content-Strategie entwickelst und deine Schreibstimme findest. Egal ob du selbstständig bist und deine Expertise sichtbar machen willst oder als Angestellter zum Corporate Influencer werden möchtest – ich hab das passende Format für dich. Schau einfach auf meiner Termine-Seite vorbei und trag dich ganz unten in die Warteliste ein. Dann erfährst du als Erstes von neuen Workshops.

