Texte schreiben ohne Drama: Der 3-teilige Schreibprozess, der deine Schreibblockaden für immer löst
Du starrst auf den blinkenden Cursor. Schon wieder. Der Text sollte schon längst fertig sein, aber dein Dokument ist immer noch leer. Oder noch schlimmer: Nach zwei Stunden Arbeit stehen da drei mittelmäßige Sätze, die du bereits fünfmal umgeschrieben hast.
Bist Du auch so? Du fängst an zu schreiben und erwartest, dass am Ende Deiner Schreibphase der Text fix und fertig ist. Veröffentlichungsreif. Brillant. Perfekt.
Aber was passiert stattdessen? Du stellst häufig fest, dass Du voll unzufrieden mit dem Ergebnis bist. Der Text klingt holprig, die Argumente wirken durcheinander, und irgendwie fehlt der rote Faden. Noch schlimmer: Oft kommst du gar nicht erst so weit. Dieser Perfektionismus-Druck hält Dich davon ab, überhaupt mit dem Schreiben anzufangen. Du landest in der Aufschieberitis-Falle und Deine Schreibblockaden werden immer schlimmer.
Und wenn du dann endlich anfängst? Dann kommst du nicht vorwärts, weil du während des Schreibens die ganze Zeit überarbeitest – quasi rückwärts schreibst statt nach vorne. Das Schreiben wird unfassbar anstrengend.
Da geht's Dir wie vielen meiner Coachees oder Schreibworkshop-Teilnehmenden. Das ist die gute Nachricht. Du bist nicht allein mit diesem Struggle. Die zweite gute Nachricht: Ich habe einen Weg, wie Du aus dieser Spirale rauskommst. Und ohne Übertreibung: Das ist der Gamechanger für ausnahmslos alle meine Kund*innen. Egal ob sie Blogartikel für ihr Business schreiben, Newsletter texten oder Reports für die Geschäftsführung verfassen müssen.
Die Lösung: Ein Schreibprozess mit 3 Phasen – wie eine Bildhauerin ihre Skulptur erschafft
Stell dir vor, du bist eine Bildhauerin. Würdest du anfangen, wild auf den Marmorblock einzuhämmern und gleichzeitig zu polieren? Natürlich nicht! Du würdest erst planen, dann die grobe Form herausarbeiten und erst zum Schluss die Details verfeinern. Genau so funktioniert professionelles Texte schreiben.
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Phase 1: Recherche und Planung des Textes – Die Skizze deiner Skulptur
In der ersten Phase geht es um die Planung der Inhalte und eine stimmige Struktur. Bevor die Bildhauerin den ersten Meißelschlag macht, hat sie eine klare Vision. Bei deinem Text ist das genauso:
Was muss unbedingt in den Text? Sammle alle wichtigen Punkte, Argumente, Beispiele.
Wie kann ein roter Faden aussehen? Welche Reihenfolge macht Sinn? Was baut aufeinander auf?
Was ist das Ziel meines Textes? Will ich informieren, überzeugen, unterhalten, zum Handeln bewegen?
Wer liest den Text? Deine Zielgruppe bestimmt Tonalität, Beispiele und Detailtiefe.
Was soll die Botschaft sein? Dieser EINE Kerngedanke, den deine Leser*innen mitnehmen sollen.
Notiere Dir die wichtigsten Gedanken – gerne als Mindmap, Stichpunktliste oder erste grobe Gliederung. Hier kann dir KI supergut helfen! Lass dir verschiedene Perspektiven auf dein Thema zeigen, hole dir Inspiration für Argumente oder frage nach einer logischen Struktur für deine Inhalte.
Phase 2: Rohtexten – Der grobe MeiSSelschlag
In der zweiten Phase schreibst Du. Und zwar nur das. Kein Feilen, kein Polieren, nur die grobe Form aus dem Rohblock hauen. Es geht darum, Deine Gedanken fließen zu lassen – also kreativ zu sein.
Was Deine Kreativität killt: Währenddessen zu überarbeiten, Dich selbst zu kritisieren und immer wieder zu pausieren, weil Du "noch schnell" den Satz umbaust, ein Wort austauschst, den Tippfehler eliminierst. Du unterbrichst deinen kreativen Flow alle 30 Sekunden. Kurz: Du schreibst rückwärts.
Beim Rohtexten gilt: Masse statt Klasse! Schreib lieber zu viel als zu wenig. Wiederhole dich ruhig. Lass Gedanken mäandern. Schreib auch die halbgaren Ideen auf – oft verstecken sich dahinter die besten Einfälle. Du kannst später immer noch streichen, aber du kannst nicht streichen, was du nie geschrieben hast.
Mein Profitipp für alle Perfektionist*innen: Falls es Dir schwerfällt, Deinen inneren Kritiker auf stumm zu stellen, stellst Du die Schriftfarbe auf weiß und schreibst weiß auf weiß. So siehst Du nicht, was Du schreibst und kannst Dich ganz auf das Formulieren Deiner Gedanken konzentrieren. Dein innerer Kritiker kann nicht meckern, wenn er nichts sieht. Schreib immer nur nach vorne!
Phase 3: Überarbeiten – Das Schleifen Deiner Skulptur
Erst in Phase 3 schaust Du Dir an, was Du eigentlich geschrieben hast. Jetzt darfst Du aus Deiner grob gehauenen Skulptur ein Meisterwerk machen. Aber – und das ist wichtig – lass den Text vor der Überarbeitung mindestens eine Nacht ruhen. Besser sogar zwei oder drei Tage. So schaust Du objektiver auf das Ergebnis und bist nicht mehr emotional an einzelne Formulierungen gebunden.
Die Überarbeitung läuft in mehreren Durchgängen:
Erster Durchgang – Die Struktur:
Stimmt der rote Faden noch?
Sind alle wichtigen Punkte drin?
Kann ich etwas streichen, weil es sich wiederholt oder vom Thema wegführt?
Braucht es mehr Überleitungen zwischen den Absätzen?
Zweiter Durchgang – Der Inhalt:
Sind meine Argumente schlüssig?
Fehlen Beispiele oder Belege?
Ist die Kernbotschaft klar?
Spreche ich meine Zielgruppe richtig an?
Dritter Durchgang – Die Sprache:
Jetzt erst kümmerst Du Dich um die sprachliche Feinarbeit. Du prüfst also erst, ob Du inhaltlich zufrieden mit Deinem Text bist und dann, wie er Dir sprachlich gefällt. Hier darf Dein kritisches und analytisches Ich rauskommen und Dir helfen, Deinen Text zu polieren:
Sätze kürzen oder umbauen
Treffendere Wörter finden
Füllwörter streichen
Aktiv statt Passiv formulieren
Substantivierungen auflösen
Prüfen, ob Du in Deiner Schreibstimme schreibst
Der finale Check: Lies Dir selbst den Text laut vor. Deine Ohren sind viel kritischer als Deine Augen! So findest Du allerletzte Stolperfallen, holprige Formulierungen oder Stellen, an denen Du beim Vorlesen aus der Puste kommst (ein Zeichen für zu lange Sätze).
Ergänzend dazu kannst Du eine KI der Wahl befragen: Lass Dir Feedback zum Inhalt geben, lass Füllwörter streichen genauso wie Schachtelsätze, Substantivierungen und Wiederholungen. Vielleicht lässt Du Dir auch bei guten passenden sprachlichen Bildern helfen. Das ist übrigens mein persönlicher Endgegner: Metaphern. Fallen mir nie ein, machen den Text aber so viel besser. KI ist da meine Kreativmaschine.
Du hast Lust, Deine Texte sprachlich und inhaltlich zu verbessern? Ich hab da was für Dich:
Die Zeitaufteilung: Warum jede Phase gleich wichtig ist
Jede Phase des Schreibprozesses nimmt etwa ein Drittel der gesamten Zeit ein. Das überrascht viele meiner Coachees: So viel Zeit für die Planung? Ja! So viel Zeit fürs Überarbeiten? Auch ja!
Das Gute: Du sparst am Ende Zeit und der Text wird besser, vielfältiger, kreativer. Versprochen! Warum? Weil Du nicht mehr im Kreis schreibst. Weil Du nicht mehr nach zwei Stunden frustriert alles löschst und von vorne anfängst. Weil Du einen klaren Fahrplan hast.
Wie dieser Schreibprozess Schreibblockaden auflöst
Schreibblockaden entstehen oft aus Überforderung. Wir wollen gleichzeitig kreativ sein, strukturiert denken, perfekt formulieren, anderen gefallen und unseren inneren Kritiker zufriedenstellen. Das ist, als würdest Du versuchen, gleichzeitig zu singen, zu tanzen, Klavier zu spielen und dabei noch zu jonglieren. Kein Wunder, dass wir uns dabei verheddern!
Der 3-teilige Schreibprozess trennt diese unterschiedlichen Anforderungen sauber voneinander:
In Phase 1 darfst Du analytisch und strategisch sein
In Phase 2 darfst Du kreativ und chaotisch sein
In Phase 3 darfst Du kritisch und detailverliebt sein
Jede Fähigkeit bekommt ihren eigenen Raum. Das entlastet ungemein!
Zum Mitmachen: die Free Writing Methode
Du willst direkt loslegen und Deinen Schreibmuskel trainieren? Dann starte mit der Freewriting-Methode! Beim Freewriting geht es überhaupt nicht um ein bestimmtes Ziel, das Du mit dem Text erfüllen sollst. Den Text muss auch niemand – außer Dir selbst – lesen. Es ist wie das Aufwärmen vor dem Sport.
So funktioniert's:
Du fängst einfach an zu schreiben und lässt Deinen Gedanken freien Lauf. Und schreibst diese unzensiert auf. Stell dir einen Timer auf 5 oder 10 Minuten und schreib durchgehend, ohne den Stift abzusetzen (oder die Finger von der Tastatur zu nehmen).
Das kann ernst oder albern sein, sinnvoll oder lustig. Was geht Dir gerade durch den Kopf? Was beschäftigt Dich? Das kann Deine To-do-Liste sein, Dein Ärger über den Stau heute Morgen oder tatsächlich Dein Frühstücksmüsli. Alles ist erlaubt!
Falls Du zu der Fraktion gehörst, die jetzt erst mal 1 Stunde grübelt, worüber sie schreiben könnte, lass Dich hier inspirieren: https://www.checkin-generator.de/ – da findest Du Fragen, die Deine Gedanken in Schwung bringen.
Was Du damit erreichst:
Du trainierst Deinen Schreibmuskel (ja, den gibt es wirklich!)
Du schreibst Dich warm für "richtige" Texte
Du entwickelst eine Schreibroutine
Du förderst den Abbau von Schreibblockaden
Du lernst, Deinen inneren Kritiker zu ignorieren
Du wirst schneller im Formulieren
Jeden Tag 5 Minuten reichen schon. Mach es zu Deiner Morgenroutine, direkt nach dem ersten Kaffee. Oder als Übergang vom Feierabend in den Freizeitmodus. Nach zwei Wochen wirst Du merken, wie viel leichter Dir das Texte schreiben fällt.
Das Fazit: Dein neuer Schreibprozess wartet auf Dich
Schluss mit dem Rückwärts-Schreiben! Schluss mit der Frustration! Der 3-teilige Schreibprozess gibt Dir die Struktur, die Du brauchst, um entspannt und effizient zu schreiben. Egal ob Blogartikel, Newsletter, Websitetexte oder Reports – mit dieser Methode wird jeder Text besser.
Denk dran: Du bist eine Künstlerin, die aus einem Rohblock eine wunderschöne Skulptur erschafft. Erst die Vision, dann die grobe Form, dann der Feinschliff. So entstehen Texte, die nicht nur Dich zufriedenstellen, sondern auch Deine Leser*innen begeistern.
Deine nächsten Schritte:
Probier die Freewriting-Methode noch heute aus – nur 5 Minuten!
Plane Deinen nächsten Text mit Phase 1 des Schreibprozesses
Erlaube Dir, einen richtig schlechten ersten Entwurf zu schreiben (ernst gemeint!)
Erlebe selbst, wie aus der groben Skulptur ein Meisterwerk wird
Auf die Plätze, fertig, los! Deine Texte warten darauf, geschrieben zu werden.
Wenn Du Lust hast, Dich zu Themen wie Webseitentexte, LinkedIn, Sichtbarkeit & Co. aufzuschlauen mit interaktiven Workshops, dann bitte hier entlang: