7 Schreib-Hacks aus meinen Corporate Influencer Workshops: Mach dein Team fit für LinkedIn

Schreibcoach Stefanie Heiserowski in einem Schreibworkshop für Corporate Influencer

LinkedIn ist längst mehr als nur eine Plattform für Lebensläufe und schnarchige Unternehmensnachrichten. Für Unternehmen bietet es die einzigartige Möglichkeit, durch ihre Mitarbeitenden als anziehender Arbeitgeber sichtbar zu werden. Mitarbeitende können ihr ganz persönliches Karriere-Netzwerk ausbauen, sich als Expert*innen positionieren und das Gesicht für ihre Lieblingsthemen werden. Doch viele Mitarbeitende, ob mit oder ohne Corporate Influencer Programm, stehen vor Herausforderungen:

„Was soll ich posten?“
„Wie schreibe ich einen Beitrag?“
„Wie kann ich mein Fachthema verständlich darstellen?“
„Interessiert das überhaupt jemanden?“
„Wird das jemand sehen?“

Genau hier setzen meine Schreibworkshops an. In diesem Blogartikel teile ich 7 Schreib-Hacks, die ich auch in meinen Corporate Influencer Workshops vermittle – praxisnah, umsetzbar und mit nachhaltigem Effekt.

1. Die Sandwich-Methode für überzeugende Infotexte im LinkedIn-Profil

Ein starkes LinkedIn-Profil ist die Basis für jeden Corporate Influencer. Dabei entscheidet der Infotext – auch „About“-Sektion genannt – darüber, ob jemand weiterliest oder abspringt. Das Allerwichtigste sind die ersten Zeilen: Sie sollen die Lesenden in den Text reinziehen, sodass sie auf „Mehr anzeigen“ klicken und den gesamten Text angezeigt bekommen.

Mit der Sandwich-Methode bringst du Struktur und Persönlichkeit in den Infotext:

  • Obere Schicht: Persönliche Positionierung und berufliche Leidenschaft. Was treibt dich an? Wofür brennst du? Was ist deine Superpower? Mit diesem Abschnitt beginnt dein Infotext.

  • Mittlere Schicht: Deine aktuelle Rolle und dein Beitrag zum Unternehmen. Was tust du dort? Welche Fachthemen bearbeitest du?

  • Untere Schicht: Deine Werte, Ziele und ein klarer Call-to-Action (zum Beispiel „Lass uns zu den Themen Vereinbarkeit von Beruf und Familie austauschen!“).

Was dir beim Infotext auch noch hilft: Zwischenüberschriften (bspw. in vollkommen barrierefreien Großbuchstaben), Aufzählungen und dosiert eingesetzte Emojis.

2. Snackable Content: Kurz, klar, knackig

Auf LinkedIn gilt: Texte müssen scannable und snackable sein. Der Feed ist voll und endet nie. Dein Post zieht nicht rein? Schade, die Lesenden sind einfach weg und versuchen ihr Glück beim nächsten Post. Nutzer scrollen schnell – wer nicht sofort überzeugt, wird ignoriert. Du hast nur wenig Zeit. Nutze sie smart.

So schreibst du snackable Content:

  • Starte mit einem spannenden Einstieg, der so neugierig macht, dass ich unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht.

  • Überlege dir EINE Botschaft pro Post und löse sie mit deinem roten Faden auf.

  • Nimm nur ein kleines Thema pro Post. Es wird dir zu banal vorkommen. Aber vertraue mir, es ist leichter zu konsumieren, wenn du nicht zu tief und zu breit gräbst.

  • Halte deine Sätze kurz und verständlich (Hauptsätze sind dein Freund).

  • Ein Gedanke pro Satz. Punkt.

So gestaltest du scannable Content:

  • Verwende Zwischenüberschriften für eine scannable Struktur.

  • Nutze Bullet Points, um den Text visuell aufzubrechen.

  • Gestalte die Absätze weise: Nicht nach jedem Satz eine Leerzeile und bitte auch keine Textwüsten. Absätze zeigen Sinnzusammenhänge und signalisieren dem Gehirn, hier geht was Neues los oder hier endet ein Gedanke.

Mit diesen Tipps präsentierst du deine Inhalte auf dem Silbertablett, sodass ich als Leserin nur noch genüsslich zugreifen muss.

3. Die magischen ersten 60 Minuten

Auf LinkedIn zählt nicht nur, was du postest, sondern auch, wie du mit anderen interagierst. Die ersten 60 Minuten nach einem Post sind entscheidend für Reichweite und Sichtbarkeit. Also mach nicht das U-Boot: Tauche auf, setze den Post ab und tauche wieder unter. Wird nix bringen. Hate to break it. Die Plattform lebt von der sozialen Interaktion. Und dein Content wird besser performen, wenn du den Algorithmus schon mal ein bisschen warmläufst vor dem Posten. Hier kommentierst, da likest. Diesen Personen wird dein Content dann bevorzugt ausgespielt. Wichtig: Nur die Sachen liken und kommentieren, die wirklich gefallen und zu denen du was Sinnvolles beitragen kannst. Der Algorithmus merkt sich das und spielt dir mehr von diesen Inhalten aus.

Deine Engagement-Routine:

  1. Like und kommentiere relevante Beiträge deiner Kontakte.

  2. Beantworte Direktnachrichten.

  3. Baue Beziehungen auf, indem du neue, relevante Kontakte hinzufügst.

  4. Veröffentliche deinen Post.

  5. Reagiere auf alle Kommentare unter deinem Post.

4. 70/30-Regel: Fachliches trifft Persönlichkeit

Corporate Influencer sollten nicht nur Unternehmensinhalte teilen und über Fachthemen sprechen. Authentizität entsteht durch die richtige Mischung aus fachlichem Mehrwert und persönlicher Note. Denn Menschen sind nicht nur bei LinkedIn, um sich zu vernetzen und sich über wichtige Themen zu informieren. Sie wollen sich auch mal ablenken, eine Pause machen, sich unterhalten lassen. Plus: Persönliche Inhalte machen dich als Mensch greifbar, nahbar und sympathisch. Und mit persönlich meine ich nicht privat. Sondern nur das, was du aus deinem Leben, deinem Arbeitstag, deiner Freizeit, deinen Hobbys teilen möchtest. Ich schreibe zum Beispiel immer mal wieder über meine 10 km Läufe und begeistere damit viele Menschen, die auch gerne laufen gehen.

Die 70/30-Regel hilft dabei:

  • 70 % Fachliches: Tipps, Trends, Insights, Best Practices, How-tos, Studien...

  • 30 % Persönliches: Meinungen, Werte, Einblicke in den Arbeitsalltag, Hobbys, Lustiges, Feiertagsgrüße…

Du musst dich natürlich nicht stoisch an diese Prozentwerte halten. Aber es soll dir eine kleine Richtschnur geben und dich ermuntern, nicht nur Fachinhalte zu posten – sondern auch eine persönliche Seite von dir zu zeigen.

5. Kommentare: Die kleinste, aber effektivste Form von Content

Nicht jeder hat die Zeit, regelmäßig eigene Beiträge zu verfassen. Und viele gruseln sich am Anfang davor, vor allem LinkedIn Newbies. Doch auch Kommentare sind Content! Eben die kleinste Form. Sie sind eine super Möglichkeit, warm zu werden mit der Plattform LinkedIn: du erhöhst deine Reichweite, bekommst Sichtbarkeit und positionierst dich in deiner Bubble zu Fachthemen. Brauchst du noch mehr Argumente, um mehr zu kommentieren?

So nutzt du Kommentare strategisch:

  • Reagiere auf Beiträge mit durchdachten Kommentaren, die Mehrwert bieten. Aber gehe das auch nicht zu verkopft an. Dir fällt sofort was ein zu einem Beitrag? Super, schreib’s drunter.

  • Stelle Fragen, die Diskussionen anregen.

  • Teile eigene Erfahrungen oder ergänze Perspektiven.

An Tagen an denen ich nichts poste, bin ich trotzdem auf der Plattform LinkedIn mit Kommentaren aktiv. Für mich eine super Möglichkeit, mich trotzdem zu zeigen und aktiv zu sein. Und schau in den Benachrichtigungen nach, ob jemand auf deinen Kommentar geantwortet hat. Dann unbedingt reagieren.

6. Evergreen-Hacks: Was immer funktioniert

Diese Tipps funktionieren für Corporate Influencer einfach immer:

  • Text-Bild-Posts: Ein starkes Bild zieht Aufmerksamkeit auf sich. Du toppst das Ganze noch, wenn du das Bild mit einer catchy headline schmückst.

  • Rhetorische Fragen: Sie laden zum Nachdenken und Kommentieren ein.

  • Ein Thema pro Post: Vermeide es, zu viele Botschaften in einen Beitrag zu packen.

  • Sei du selbst: Schreib so, wie du bist – authentisch und lebendig.

  • Evaluiere dein Tun: Prüfe regelmäßig, was gut funktioniert hat und mach mehr davon.

  • Kontinuität über Quantität: 1 Woche jeden Tag posten, dann 1 Mal pro Woche, dann 4 Mal, dann 2 Wochen gar nicht? Mach das nicht. Überlege dir eine Frequenz, die du gut halten kannst – ohne dabei die Freude zu verlieren.

7. Vergiss alle Tipps. Mach’s auf deine Art

Alles, was ich in meinen Schreibworkshops erzähle, sind Empfehlungen und keine Dogmen. So auch hier in diesem Blogbeitrag. Schau, was dich anspricht, probiere dich aus, erforsche was für dich und deinen Typ gut passt. Was fühlt sich gut und richtig an? Wo ist der Spaß? DAS sind die wichtigsten Fragen. Beachte dann noch ein paar meiner Tipps und einer freudvollen Aktivität auf LinkedIn steht nichts mehr im Wege.

Und lass die Finger von Tipps wie „Du musst jeden Tag auf LinkedIn posten“, „Du musst jeden Tag 10 Kommentare schreiben“, „Du musst, du musst, du musst“. Finde deinen Weg und deine Art, das LinkedIn Game zu spielen.

So entwickelst du deine ganz eigene Spielart:

  • Überlege dir dein Ziel mit LinkedIn: Warum tust du das? Was soll sich daraus ergeben?

  • Wen möchtest du in erster Linie ansprechen? Was interessiert diese Gruppe von Menschen?

  • Was begeistert dich? Wofür brennst du? Worüber kannst du stundenlang erzählen?

  • Wie schreibst du in privaten Nachrichten? Was macht deinen Schreibstil aus? Bleib dabei!

  • Welche Posting-Frequenz kannst du langfristig halten – oder bist du anfangs fine mit Kommentaren?

  • Gibt es bestimmte Formate, die du regelmäßig bringen kannst? Eine Reihe, die wiedererkennbar ist?

  • Welche Farben und Schriften möchtest du in deinem Banner/ Headerfoto und deinen Bildern nutzen?

Geh das spielerisch an, ohne Druck. Das alles soll dir Freude bereiten. Du kannst dich auch mit einer Kollegin zusammentun und ihr geht diese Schritte gemeinsam.

Fazit: Von der Schreibblockade zur LinkedIn-Expertise

Mit den richtigen Hacks und Methoden wird LinkedIn nicht zur Last, sondern zur Chance. Schreibworkshops helfen dabei, Mitarbeitenden wie dir die Angst vor dem weißen Blatt zu nehmen und sie zu selbstbewussten Corporate Influencern zu machen.

Möchtest du auch dein Team fit für LinkedIn machen? Buche einen meiner maßgeschneiderten Schreibworkshops und sieh zu, wie deine Mitarbeitenden auf LinkedIn wachsen – mit authentischen, klaren und wirkungsvollen Inhalten.

Stefanie Heiserowski ist Schreibcoachin mit Marketingbrille. In ihren Schreibworkshops teilt sie Expertise, Methoden und Motivation, um Teams fit für LinkedIn zu machen.

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