Schreibblockade ade: 10 Bewährte Strategien für besseres Schreiben
Du starrst auf das leere Dokument. Der Cursor blinkt. Die Deadline rückt näher. Wieder einmal kämpfst du mit der berüchtigten Schreibblockade. Kommt dir bekannt vor? Dann bist du in guter Gesellschaft -- denn dieses Phänomen kennen selbst die erfahrensten Texter*innen und Content-Profis.
Doch was, wenn ich dir sage, dass es die klassische Schreibblockade gar nicht gibt? Dass du jeden Tag beweist, dass du schreiben kannst? Und dass du mit den richtigen Strategien nie wieder vor einem leeren Blatt kapitulieren musst?
Das erwartet dich in meinem Blogartikel:
Die Wahrheit über Schreibblockaden: Es gibt sie nicht
Schreibblockade vs. Schreibhürde: Was ist der Unterschied?
Die häufigsten Glaubenssätze, die uns vom Schreiben abhalten – und wie du sie entkräftest
Die drei magischen Fragen vor jedem Text
Praktische Strategien gegen Schreibblockaden: Dein Werkzeugkasten für besseres Schreiben
Mit KI gegen die Schreibblockade? Ja, aber richtig!
Dein persönlicher Schreib-Notfallplan
Fazit: Du kannst besser schreiben, als du denkst
Die Wahrheit über Schreibblockaden: Es gibt sie nicht
Seth Godin bringt es auf den Punkt: "There is no such thing as writer's block." Was uns wirklich lähmt, ist nicht die Unfähigkeit zu schreiben – es ist die Angst, schlecht zu schreiben. Die Angst, nicht kompetent genug zu wirken. Die Angst vor dem Urteil anderer.
Denk mal darüber nach: Wie viele E-Mails hast du heute schon geschrieben? Wie viele Teams-Nachrichten, WhatsApp-Messages oder Notizen? Du schreibst ständig – nur wenn es um "wichtige" Texte geht, setzt plötzlich diese vermeintliche Blockade ein.
Der Unterschied? Bei einer schnellen Mail an einen Kollegen denkst du nicht darüber nach, ob jedes Wort perfekt sitzt. Du kommunizierst einfach. Genau diese Leichtigkeit darfst du dir auch bei anderen Texten erlauben.
Wenn es also keine echte Schreibblockade gibt, was hält uns dann wirklich vom Schreiben ab?
Schreibblockade vs. Schreibhürden: Wo liegt der Unterschied?
Während eine echte Schreibblockade suggeriert, dass du komplett unfähig bist zu schreiben (was, wie wir gesehen haben, Quatsch ist), sind Schreibhürden real und überwindbar. Sie entstehen durch:
Negative Glaubenssätze, die sich über Jahre eingebrannt haben. "Ich kann einfach nicht schreiben" oder "Meine Texte sind zu kompliziert" – kennst du solche Gedanken? Sie stammen oft aus Schulzeiten oder wurden durch kritische Vorgesetzte verstärkt.
Perfektionismus, der dich daran hindert, überhaupt anzufangen. Du willst den perfekten Text schreiben – und vergisst dabei, dass "better done than perfect" gilt. Deine unveröffentlichten Texte in der Schublade helfen niemandem.
Fehlende Struktur und Vorbereitung. Ohne Plan ist es wie ohne Navi in einer fremden Stadt – du weißt nicht, wo du hinwillst und kommst entsprechend schwer voran.
Unrealistische Zeitvorstellungen. "Ich brauche zu lange fürs Schreiben" – aber wer definiert eigentlich, was "zu lange" ist? Oft schleifen wir endlos an Texten, ohne dass sie wirklich besser werden. Sie werden nur anders.
Diese Schreibhürden manifestieren sich oft in Form von negativen Glaubenssätzen. Schauen wir uns die häufigsten genauer an.
Du willst mehr von mir?
Dann komm jetzt zu SCHÖNGOLD aufnpunkt.
Die häufigsten Glaubenssätze, die uns vom Schreiben abhalten – und wie du sie entkräftest
"Ich kann einfach nicht schreiben"
Gegenfrage: Wie viele Nachrichten hast du heute schon geschrieben? Eben. Du kannst schreiben. Du brauchst nur mehr Übung und Selbstvertrauen.
"Meine Texte sind zu kompliziert"
Dann schreibe sie für ein 10-jähriges Kind. Oder diktiere sie. Kompliziert wird es meist, wenn wir beeindrucken wollen, statt zu kommunizieren.
"Es interessiert niemanden, was ich zu sagen habe"
Die meisten Menschen sind beeindruckt, wenn jemand den Mut hat, zu schreiben. Deine Perspektive ist einzigartig. Teile sie!
"Ich komme nicht zum Punkt"
Notiere die absoluten Must-haves, die dein Text enthalten muss. Ohne die funktioniert der Text nicht und wird nicht verstanden. Oder frage dich: Was ist die eine Sache, die meine Leserin wissen muss?
Jetzt brauchen wir eine Methode, die uns hilft, trotz der negativen Glaubenssätze ins Schreiben zu kommen. Hier kommt die Bildhauer-Methode beziehungsweise der 3-stufige Schreibprozess ins Spiel.
Die drei magischen Fragen vor jedem Text
Bevor du auch nur ein Wort schreibst oder deine Vision in einen Text packst, beantworte diese drei Fragen:
1. Für wen schreibe ich?
Stell dir eine konkrete Person vor. Wie heißt sie? Welche Position hat sie? Was sind ihre Herausforderungen? Je konkreter, desto besser. "Für alle" ist keine Zielgruppe.
2. Was soll der Text bewirken?
Informieren? Überzeugen? Zum Handeln bewegen? Unterhalten? Sei kristallklar in deiner Zielsetzung. Ein Text ohne Ziel ist wie eine Reise ohne Destination.
3. Was ist meine Kernbotschaft?
Wenn deine Lesenden nur einen Gedanken mitnehmen – welcher soll es sein? Formuliere ihn in einem Satz. Dieser Satz ist dein Nordstern beim Schreiben.
Mit diesen drei Antworten im Gepäck bist du bereit für die praktischen Techniken, die dir helfen, endlich ins Schreiben zu kommen. Das Beste daran: Du hast schon was auf dem imaginären Blatt Papier stehen und kannst damit arbeiten. Der erste Schritt ist gemacht!
Praktische Strategien gegen Schreibblockaden: Dein Werkzeugkasten für besseres Schreiben
1. Die "Nur-ein-Satz"-Methode: Der sanfte Einstieg
Manchmal fühlt sich alles schwer an. Du weißt nicht, wo du anfangen sollst. Die Aufgabe erscheint wie ein riesiger Berg. Hier hilft die "Nur-ein-Satz"-Methode:
Sag dir: "Ich schreibe jetzt nur einen einzigen Satz." Nicht mehr. Nur einen. Das nimmt sofort den Druck raus. Oft passiert dann etwas Magisches: Nach dem ersten Satz kommt der zweite fast automatisch. Und der dritte. Und plötzlich bist du im Flow.
Praxistipp: Schreibe diesen Satz auf einen Post-it und klebe ihn an deinen Monitor: "Ich schreibe jetzt nur einen einzigen Satz." Immer wenn du feststeckst, erinnere dich daran.
2. Freewriting: Der Turbo für deinen kreativen Flow
Freewriting ist wie Aufwärmen vor dem Sport. Du bringst deinen Schreibmuskel in Schwung, ohne dass es auf das Ergebnis ankommt. So funktioniert's:
Stelle dir einen Timer auf 5-10 Minuten
Wähle ein beliebiges Thema (oder gar keins)
Schreibe ohne Pause, ohne nachzudenken, ohne zu korrigieren
Lass die Finger über die Tastatur fliegen
Wenn dir nichts einfällt, schreibe "Mir fällt nichts ein, mir fällt nichts ein..." bis wieder etwas kommt
Beispielthemen für dein Freewriting:
Was hatte ich heute zum Frühstück?
Was beschäftigt mich gerade richtig?
Worauf freue ich mich noch in dieser Woche?
Der Clou: Nach diesem Warm-up fällt es dir viel leichter, deinen eigentlichen Text zu schreiben. Dein Gehirn ist aufgewacht, die Finger sind warm, der innere Kritiker hatte Pause.
Apropos innerer Kritiker – den kannst du mit einer genialen Technik austricksen.
3. Der magische Anfangssatz: Perfektion adé
"Die schlechteste Version meines Textes lautet so..." – Dieser Satz ist Gold wert. Warum? Er gibt dir die Erlaubnis, richtig mies zu schreiben. Und paradoxerweise schreibst du dann oft viel besser als gedacht.
Varianten des magischen Anfangssatzes:
"Die ungeschliffene Rohfassung beginnt mit diesen Worten..."
"Ohne Anspruch auf Brillanz schreibe ich jetzt..."
"Mein innerer Kritiker hat gerade Pause, deshalb schreibe ich jetzt..."
Diese Sätze funktionieren wie ein Trick für dein Gehirn. Du nimmst den Druck raus und kannst endlich loslegen.
Falls dir das Tippen selbst zur Hürde wird, gibt es eine elegante, für viele sehr zeitsparende Alternative.
4. Diktieren statt Tippen: Lass es fliessen
Du bist der Star in Meetings, brillierst in Präsentationen, aber beim Schreiben stockt es? Dann ist Diktieren deine Geheimwaffe. Die Vorteile sind enorm:
Deine natürliche Sprechweise macht Texte authentischer
Du unterbrichst deinen Gedankenfluss nicht durch Tippen
Texte werden automatisch verständlicher (wir sprechen einfacher als wir schreiben)
Du bist bis zu 3x schneller als beim Tippen
So geht's konkret:
Nutze die Diktierfunktion deines Smartphones oder digitale Tools
Stelle dir vor, du erklärst das Thema einer Kollegin
Spreche in ganzen Sätzen, aber reglementiere dich nicht, es dürfen auch Satzfragmente dabei sein
Lass dein Gesagtes in Text umwandeln
Überarbeite den Text später am Rechner oder nutze KI, um daraus einen Rohentwurf zu machen
Profi-Tipp: Gehe beim Diktieren spazieren. Die Bewegung fördert kreative Gedanken und du kommst nicht in Versuchung, sofort zu korrigieren.
5. Die Weiss-auf-Weiss-Technik: Trickse deinen inneren Kritiker aus
Diese Technik klingt verrückt, funktioniert aber großartig: Stelle deine Schriftfarbe auf Weiß und schreibe auf weißem Hintergrund. Du siehst nicht, was du tippst – und genau das ist der Trick.
Dein innerer Kritiker kann nicht meckern, wenn er nichts sieht. Du korrigierst nicht ständig. Du musst einfach weiterschreiben. Erst wenn du fertig bist, änderst du die Schriftfarbe und siehst dein Werk.
6. Die Post-it-Methode: Struktur ohne Zwang
Diese Methode ist für alle, die lieber analog arbeiten oder mehr Struktur brauchen. Bevor du schreibst, nimm dir Post-its und notiere jeden Gedanken zum Thema auf einen eigenen Zettel. Dann ordnest du sie auf deinem Schreibtisch oder an der Wand. So entsteht spielerisch eine Struktur.
Der Ablauf:
Brain-Dump: Alle Ideen auf Post-its (ein Gedanke pro Zettel)
Clustern: Ähnliche Themen zusammenlegen
Sortieren: In eine logische Reihenfolge bringen
Schreiben: Post-its nacheinander abarbeiten
Der Vorteil: Du hast immer einen konkreten Punkt vor dir und verlierst nie den roten Faden.
7. Die Pomodoro-Schreibtechnik: In Häppchen zum Ziel
25 Minuten schreiben, 5 Minuten Pause – das ist das Pomodoro-Prinzip. Es funktioniert besonders gut beim Schreiben, weil:
Du hast ein klares Zeitfenster (weniger überfordernd)
Die Pausen verhindern Erschöpfung
Du bleibst fokussiert
Der Zeitdruck kann kreativitätsfördernd wirken
So machst du's richtig:
Timer auf 25 Minuten
Handy weg, Notifications aus
Nur schreiben, nicht überarbeiten
Bei Ablauf der Zeit sofort aufhören (auch mitten im Satz!)
5 Minuten echte Pause (aufstehen, bewegen, ins Grüne schauen)
Nach 4 Pomodoros eine längere Pause (15-30 Minuten)
8. Die Buddy-Methode: Gemeinsam gegen die Blockade
Gehörst du eher zur Faktion “Team Work makes the dream work”? Dann lass die Einsamkeit hinter dir und suche dir einen Schreib-Buddy – jemanden, der auch regelmäßig Texte verfasst. Ihr könnt euch gegenseitig unterstützen:
Co-Writing Sessions: Gemeinsam schreiben (vor Ort oder virtuell)
Accountability: Gegenseitig Deadlines setzen und kontrollieren
Feedback-Runden: Texte austauschen und konstruktiv kommentieren
Motivations-Check-ins: "Wie läuft's?" kann Wunder wirken
Natürlich kannst du auch gerne mich kontaktieren und wir arbeiten gemeinsam an deinen Texten in einem Text-Sparring. Meld dich gerne!
9. Der Perspektivwechsel: Schreibe für eine Person
"Es interessiert doch niemanden, was ich schreibe" – dieser Glaubenssatz lähmt viele. Die Lösung: Schreibe nicht für "alle", sondern für eine konkrete Person.
So geht's:
Stelle dir einen konkreten Kollegen, eine Kundin oder den einen Geschäftspartner vor
Gib dieser Person einen Namen, ein Gesicht
Überlege: Was sind ihre Probleme? Ihre Fragen?
Schreibe, als würdest du dieser Person eine E-Mail schicken
Plötzlich wird dein Text persönlich, relevant, konkret und verständlich. Die Angst vor dem anonymen Publikum verschwindet.
10. Die 5-Minuten-Regel: Kleine Schritte, grosse Wirkung
Verpflichte dich, jeden Tag nur 5 Minuten zu schreiben. Über ein Thema deiner Wahl. Egal worüber. Falls dir nichts einfällt, schau mal hier. 5 Minuten klingen wenig, aber:
5 Minuten täglich sind 25 Minuten pro Arbeitswoche
Die Hürde ist so niedrig, dass du keine Ausreden hast
Oft schreibst du länger, wenn du erst mal drin bist
Du baust eine Gewohnheit auf
Tracking-Tipp: Führe eine simple Liste, wo du jeden Tag abhakst. Nach 30 Tagen hast du eine neue Gewohnheit etabliert.
Das waren jetzt 10 Strategien, dir dir helfen sollen, leichter mit dem Schreiben zu beginnen. Mir ist klar, dass dich nicht alle sofort angesprochen haben. Aber einige bestimmt! Suche dir 3 Methoden raus und notiere sie dir auf Post-its, die du an deinen Bildschirm, Schreibtisch oder die Wand klebst. Sonst sind sie innerhalb der nächsten 3 Minuten aus deinem Hirn verschwunden.
Mit KI gegen die Schreibblockade? Ja, aber richtig!
KI-Tools können wertvolle Schreibhelfer sein – wenn du sie richtig einsetzt. Das Tolle ist, dass du nicht bei Null beginnst. Was häufig der Grund für die Schreibhürde ist. Hier konkrete Anwendungsfälle:
Lass dir die häufigsten Fragen zu deinem Thema erarbeiten
Lass dir Gliederungen und Strukturen vorschlagen
Lass dir verschiedene Aufhänger und Ausrichtungen für deinen Text geben (zum Beispiel Fokus auf Storytelling, persönliche Geschichte, Mehrwert, Meinung und Diskussion)
Lass dir verschiedene Überschriften-Varianten generieren
Erzähle der KI von deiner Schreibblockade oder Schreibhürde und frage um Rat
Erarbeite die 3 vorbereitenden Fragen mit der KI: Wer liest den Text? Was ist dein Ziel mit dem Text? Welche eine Botschaft hat dein Text?
Wichtig: KI ersetzt nicht deine Expertise und deine einzigartige Perspektive. Sie ist ein Werkzeug, kein Ghostwriter. Deine Erfahrungen, deine Beispiele, deine Kompetenz – das kann keine KI ersetzen. Lass dir bitte keine ganzen Texte schreiben. Die Versuchung ist groß, das einfach zu übernehmen. Und dann fehlst DU.
Trotz all dieser Techniken kann es Tage geben, an denen wirklich gar nichts geht. Für diese Momente habe ich einen Notfallplan.
Dein persönlicher Schreib-Notfallplan
Wenn gar nichts mehr geht, aktiviere diesen Notfallplan:
Aufstehen und bewegen (15 Minuten spazieren)
10 Mal tief durchatmen (4-7-8 Atemtechnik: 4 Sekunden ein, 7 halten, 8 aus)
Ortswechsel (Café, andere Etage, Balkon)
Medium wechseln (Stift und Papier statt Computer)
Mit jemandem darüber sprechen (oft löst sich der Knoten beim Erklären)
Am nächsten Tag weiterschreiben (gewinne Abstand und du kannst wieder objektiver auf deine Schreibaufgabe schauen)
Fazit: Du kannst besser schreiben, als du denkst
Die vermeintliche Schreibblockade ist nichts anderes als Angst in einer Verkleidung. Angst vor Kritik, Angst vor Unperfektion, Angst vor dem Urteil anderer. Doch diese Angst kannst du überwinden.
Mit den richtigen Techniken, einem produktiven Mindset und der Erlaubnis, unperfekt zu sein, wirst du nicht mehr so leicht vor dem leeren Blatt kapitulieren. Denn eins ist sicher: Du kannst schreiben. Du tust es jeden Tag. Jetzt ist es an der Zeit, diese Fähigkeit auch für deine wichtigen Texte im Job zu nutzen.
Schreiben ist kein Talent, das man hat oder nicht hat. Es ist eine Fähigkeit, die man trainieren kann. Wie einen Muskel. Je öfter du schreibst, desto leichter wird es. Versprochen.
Jeder Text, den du schreibst, macht dich besser. Jede Veröffentlichung bringt dich weiter. Und jedes Feedback hilft dir, zu wachsen. Also leg los – dein nächster Text wartet schon auf dich!
Du möchtest mich in dein Unternehmen holen? Für Schreibworkshops, Text-Sparrings oder Co-Creation Sessions? Als Schreibcoachin mit der Marketingbrille unterstütze ich dich und dein Team dabei, Schreibblockaden zu überwinden und Texte zu verfassen, die ankommen. Für Website, Marketing oder LinkedIn.